Hemmor: Physiotherapeutin Anke Wolf im Portrait
Eigentlich wollte Anke Wolf Musik studieren. Doch das Hobby zum Beruf machen, das erschien ihr dann doch keine gute Idee. Auf der Suche nach einer Alternative absolvierte sie ein Praktikum in einer Physiopraxis und fand es großartig, wie die Kollegin mit Patienten umging, war begeistert, wie man mit unterschiedlichem Aufwand Fortschritte erreichen kann. „Das hat mich total angesprochen“, sagt Anke Wolf im Gespräch mit unserer Redaktion. „Schon während des Praktikums wusste ich, das ist absolut mein Ding.“ Heute ist sie selbständige Physiotherapeutin, ihre Praxis befindet sich in Hemmoor zwischen Cuxhaven und Stade, der Schwerpunkt liegt im orthopädischen Bereich. Anke Wolf arbeitet mit sieben Mitarbeitern, eine Kollegin spezialisierte sich auf Kinder und Säuglingsbehandlungen. „Grundsätzlich sind wir so aufgestellt, dass wir jedes Behandlungsfeld abdecken können“, so Wolf, der es ein Anliegen ist, medizinisch zu arbeiten, fachliche Kompetenz dürfe nie zu kurz kommen. Auch Empathie sei wichtig. „Menschen gehen dorthin, wo sie sich gut aufgehoben fühlen“, sagt sie mit Überzeugung. Derzeit absolviert die selbständige Physiotherapeutin eine Weiterbildung zur Voll-Heilpraktikerin, motiviert von der Auffassung, dass Krankheiten nicht einfach aus einer Situation heraus entstehen, sondern ganzheitliche Ursachen haben. Zudem strebt sie mit der Heilpraktikerausbildung – im Hinblick auf das zunehmende Alter – eine körperlich weniger anstrengende Tätigkeit an.
„Das Schönste am Beruf ist für mich die Individualität“
Auf die Frage, was das Schönste an ihrem Beruf sei, kommt die Therapeutin ins Schwärmen:
„Das Schönste ist für mich die Individualität. Jeder Therapeut kann seinen eigenen Weg einschlagen, es gibt keine Richtung, die einem vorgegeben wird, es gibt keine Grenze, die einem vorgesetzt wird, man muss auch nicht auf seinem Weg bleiben, man kann ihn immer wieder ändern, wenn man eine andere Idee hat, oder einem Dinge besser liegen.“
Auch die Wertschätzung der Patienten sei groß, sie gehöre eindeutig zu den Pluspunkten in der Physiotherapie.
Zertifikatspositionen gehören in die Ausbildung integriert
Weniger schön seien die Zusatzqualifikationen und Zertifikatspositionen. Sie gehörten in die Ausbildung integriert. Es könne nicht sein, dass sich junge Therapeuten nach der kostenintensiven Ausbildung mit Qualifikationsfortbildungen verschulden. Damit vertritt sie eine Meinung, die der VDB-Physiotherapieverband teilt. Im Verband ist sie schon viele Jahre Mitglied und schätzt den guten Draht zum Vorstand wie die Ausrichtung der Verbandsarbeit auf Selbständige. „Wichtig ist, dass wir Physiotherapeuten zusammenhalten, dass wir an einem Strang ziehen“, so Wolf abschließend. Auch wenn sich im letzten Jahr berufspolitisch viel getan habe, die Verbesserungen der Rahmenbedingungen in der Physiotherapie müssten weiter gehen! (dad)
Kontakt: www.osteland-physiotherapie.de