Dass klassische Frauenberufe schlechter vergütet werden als Berufe, in denen traditionell mehr Männer arbeiten, ist kein Geheimnis. Dass der Beruf des Physiotherapeuten dazuzählt, auch nicht. Wie kommt es aber dazu?
Historische Hintergründe
Dafür muss man sich die Entstehungsgeschichte der Physiotherapie einmal genauer anschauen. Während in der Antike die Heilkunst noch komplett in den Händen von Priestern lag, waren es später die Ärzte, welche Heilgymnastik oder -massage ausführten. Zu Beginn des 19 Jahrhunderts schließlich gründete sich in Schweden ein Gymnastisches Institut, das sowohl Männer als auch Frauen in dem Beruf des gymnastischen Assistenten ausbildete. 1853 eröffnete der Arzt Neumann, der die Schwedische Heilgymnastik in Stockholm studierte, in Berlin einen „Kursaal für schwedische Heilgymnastik“. Angegliedert waren dem Institut zwei Gymnastikschulen – eine für Männer und eine für Frauen.
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