Gesundheitsämter können die Kontaktnachverfolgung nicht mehr gewährleisten und fordern eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen noch vor Weihnachten.
Mitarbeiter der Gesundheitsämter im ganzen Land beteiligen sich mit Hochdruck daran, ein flächendeckendes Netz von Zentren zur Impfung gegen das Corona-Virus aufzubauen. Darauf weist der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) hin. Die Ämter arbeiten dabei eng mit den Kommunen und je nach lokalen Gegebenheiten mit Kassenärztlichen Vereinigungen und mit Hilfsorganisationen zusammen.
„Die Impfungen sind sehr wichtig. Wir setzen große Hoffnungen darauf. Gleichwohl werden sie die Corona-Pandemie nicht in wenigen Wochen beenden können. Bis die Impfungen im Frühjahr hoffentlich eine spürbare Entlastung bringen (Impfknick), müssen wir mit der Pandemie leben. Dafür ist wichtig: Die Infektionszahlen müssen sinken“ sagte Dr. Ute Teichert, Vorsitzende des BVÖGD. Große Sorge bereitet dem Verband, dass die Zahlen aktuell nicht nur auf hohem Niveau stagnieren, sondern langsam sogar wieder steigen könnten.
Ein Hinweis auf steigende Infektionszahlen ist, dass sehr viele Corona-Tests positiv ausfallen: nämlich 10,4 Prozent alles PCR-Tests in der vergangenen Woche. Dies ist ein neuer Höchststand. Die Positivrate hatte in der 48. Kalenderwoche 9,4 Prozent und in der Woche davor 9,6 Prozent betragen.
Teichert wies daraufhin, dass der Aufbau von Impfzentren die Arbeit in den vielerorts unterbesetzten Gesundheitsämtern weiter vermehrt. „Die Mitarbeiter in den Gesundheitsämtern können derzeit die Kontaktnachverfolgung nicht mehr gewährleisten. Wir fordern daher eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen noch vor Weihnachten. Eine Möglichkeit dazu wäre, die Schulferien zu verlängern und die Lockerungen über Weihnachten zu verkürzen“, so die BVÖGD-Vorsitzende. (red.)